Alfred Marchionini

deutscher Dermatologe; Prof. u. a. in Ankara und München; 1938 Dir. der Hautklinik in Ankara, 1945 Ordinarius an der dortigen Univ.; Rektor der Univ. München 1954/55; Präs. der Dt. Dermatolog. Gesellschaft; beschäftigte sich v. a. mit allergischen Hautkrankheiten und Hauttuberkulose

* 12. Januar 1899 Königsberg/Pr.

† 6. April 1965 München

Wirken

Alfred Karl Marchionini, ev., wurde am 12. Jan. 1899 in Königsberg/Pr. geboren. Er besuchte in Königsberg das Gymnasium und studierte dann Medizin an den Universitäten Königsberg, Leipzig und Freiburg/Br. In Freiburg promovierte er zum Dr. med. M. war dann Assistent an den Universitäten Leipzig, Kiel, Heidelberg und Freiburg und habilitierte sich 1928 als Privatdozent für Dermatologie. 1931 verheiratete sich M. mit Dr. med. Mathilde, geb. Soetbeer, einer Freiburger Nervenärztin, die ein Jahr später wegen ihrer nichtarischen Großmutter ihre Praxis schließen mußte. 1934 wurde M. zwar noch zum a.o. Professor ernannt, aber die Schwierigkeiten, die er auf sich nehmen mußte, veranlaßten ihn, 1938 einen Ruf nach Ankara als Direktor der Hautklinik des Staatlichen Musterkrankenhauses anzunehmen. 1945 wurde er dort an der neugegründeten medizinischen Fakultät Ordinarius für Dermatologie.

Kurz nach dem Kriege lehnte M. das Angebot der türkischen Staatsbürgerschaft ab, um "seine Heimat in diesem Augenblick nicht zu verleugnen". Eine Zeitlang lehrte M. im ...